Im Mai wagten wir uns einmal auf einen europäischen Roadtrip und haben in drei Wochen das südliche Spanien per Auto erkundet. In dieser Zeit sind wir rund 2.159km gefahren, wobei wir eine Woche am Meer entspannt haben. Dazu dann aber später mehr.
Wir haben die Provinzen Valencia, Murcia und Andalusien erkundet und sind unter anderem an den berühmten Küsten der Costa Blanca, Costa de Sol und Costa de la Luz entlang gefahren.
Aber der Reihe nach:
Los geht es in Valencia!
Bevor wir unseren Roadtrip starteten verbrachten wir noch drei wunderschöne Tage in Valencia, unserer absoluten Lieblingsstadt 😉
Was du schönes in Valencia machen kannst, haben wir dir in unserem Artikel „Wie du einen perfekten Tag in Valencia verbringst“ einmal zusammengefasst. Geschlafen haben wir dieses Mal in den “Mon Suites Catedral”, die wir dir nur empfehlen können. Aber lies’ hier mehr darüber, <warum wir so begeistert waren.
Von Valencia aus haben wir auch einen schönen Trip zu den Naranjas del Carmen gemacht um an einer Führung über die Orangenplantage teilzunehmen. Naranjas del Carmen baut im Rahmen eines Crowdfarming Projekts Orangen und auch andere leckere Früchte und Gemüse an. Eine ganz tolle Sache wie wir finden!
Inhaltsverzeichnis
Tagesetappe: Valencia –> Jalon / Xalo (119 km)
Auf dem Weg von Valencia nach Jalon haben wir in der Albufera Halt gemacht. Die Albufera ist ein sehr schöner Naturpark welcher rund 10 Kilometer südlich von Valencia liegt. Hier wird, aufgrund des hohen Süßwasservorkommens, Reis für die aus Valencia stammende Paella angebaut. Übrigens essen die Spanier nur zum Mittagessen die Paella. Wer sie abends im Restaurant bestellt, wird sofort als Touri entlarvt sein 😉
In Jalon haben wir zwei wunderschöne Tage in der Cuatre Finques verbracht. Mitten in ländlicher Idylle, zwischen Weinbergen und blühenden Hängen haben wir dieses Hideaway entdeckt. Ein traumhaftes Boutiquehotel mit nur sechs Zimmern, die wunderschön und mit viel Liebe eingerichtet sind.
Tagesausflug Denia und Jávea
Von Jalon aus lohnt sich ein Tagesausflug in Richtung Costa Blanca nach Denia und Jávea. Bei diesem Tagestrip hat uns vor allem der Cap de San Antoni mit der herrlichen Aussicht auf die Bucht von Jávea gefallen. Rund 162 Meter über dem schönen Ort Jávea erhebt sich dieser beeindruckende Aussichtspunkt. Nahezu ein 360 Grad Panorama erwartet dich an diesem steil, zum Meer abfallenden Felsen mit traumhaftem Blick auf die Bucht von Jávea.
Zum Cabo de San Antoni, wie ihn die Spanier nennen, kommt ihr auch über einen rund 2 km langen Wanderweg vom Strand aus oder natürlich mit dem Auto über eine sehr schön angelegte Straße.
Tagesetappe Jalon / Xalo → Cartagena (205 km)
Heute sind wir eigentlich ohne konkretes Tagesziel gestartet. Lediglich standen ein paar Spots für uns auf dem Plan, welche wir sehen wollten.
Gestartet sind wir in Jalon über die Landstraße CV-720/CV-715 in Richtung Tàrbena, Callosa d’en Sarrià bis nach Altea. Die Landstraße bis Callosa d’en Sarrià ist eine wunderschöne Landstraße die über den Pass Coll de Rates (780m) führt. Von dem dortigen Aussichtspunkt hast du eine wunderschöne Aussicht in Richtung Jalon. Auch die weitere Fahrt bietet wunderschöne Aussichten wie Straßenzüge oder auf das Meer.
In vielen Blogs und Reiseführern haben wir von Benidorm gelesen, der als “der” absolute und überlaufene Touristen Spot und “klein Manhattan” der Costa Blanca gilt. Wir konnten es uns nicht vorstellen, dass es dort wirklich so schrecklich aussehen muss. Aber es tut es!! Also, wenn du wie wir eher das Ruhige und Entspannte suchst, dann gehe hier auf keinen Fall hin! Details ersparen wir dir hier 😉
Weiter ging unsere Fahrt in Richtung Elche, wo die mit Palmenhainen gesäumte Innenstadt und das größte Schuhoutlet Europas unser Ziel war. Die Innenstadt von Elche ist wirklich sehr schön und die über 10.000 Palmen die sich im Parc Municipal El Palmeral befinden, sind sehr beeindruckend.
Die Stadt mit dem Palmenhain solltest du dir einmal anschauen wenn du in der Nähe bist. Das war wirklich sehr beeindruckend, denn es gibt bis zu 300 Jahre alten Palmen, die einfach riesig sind und der orientalische Touch der Vergangenheit ist geblieben. Wirklich sehr schön!
Das Schuh Outlet dagegen hat uns etwas enttäuscht, da es doch eher ein reines Industriegebiet ist, mit einzelnen Firmen die du hier abklappern kannst. Daher sind wir wieder direkt weitergefahren in Richtung Küste wo wir uns das Städtchen Guardamar del Segura ansehen wollten.
Guardamar del Segura ist bekannt für seine wandernden Dünen, die erst vor einigen Jahren durch die Bepflanzung von Pinien gestoppt werden konnte. Die Dünen wanderten immer weiter in Richtung Stadtkern. Heute ist es ein echt schöner und schattiger Park in diesem sich ein Spaziergang lohnt. Beeindruckend fanden wir hier, dass die Hauptstraße quasi bis ans Meer ging.
Eigentlich hatten wir uns nach dem Besuch in Guardamar del Segura vorgenommen, am Mar Menor uns eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Das Mar Menor ist eine Salzwasserlagune die von einer rund einem Kilometer breiten Sandbank (La Manga) vom Mittelmeer getrennt ist. Eigentlich wollten wir auf La Manga eine Nacht einlegen, aber leider hat uns hier kein Hotel zugesagt. Daher sind wir weiter nach Cartagena gefahren und haben hier schlicht eine Nacht im NH Campo Cartagena verbracht. Ein Standard NH Hotel mit bewachtem Parkplatz etwas außerhalb der Stadt und sehr freundlichem Service.
Am anderen Morgen sind wir noch durch Cartagena gefahren, was wir sehr ansprechend fanden und einmal erkunden werden.
Tagesetappe Cartagena → Mojacar (127 km)
Heute stand als Ziel der Cabo de Gata auf dem Plan. Hier hatten wir noch keine fixe Unterkunft gebucht, da wir uns erst einmal etwas inspirieren lassen wollten wo es uns gefällt. Schon bei der Fahrt entlang der Küste fiel uns auf, dass die direkte Bebauung weniger wurde und sich auch die Möglichkeiten direkt am Meer entlang zu fahren oder gar zu halten deutlich zunahmen. Das hat uns sehr gefallen, da die Costa Blanca für unsere Begriffe doch sehr zugebaut ist.
Daher war unser erster Stopp Mojacar. Eine kleine Stadt außerhalb des Cabo de Gata wo wir für eine kurze Pause Halt machten und die uns vom ersten Moment an verzaubert hat. Bei diesem Ausblick vom Parkplatz auch kein Wunder?! 😉
Dennoch sind wir noch in den Cabo de Gata gefahren, um uns die Orte Nijar und Las Negras anzuschauen.
Der Cabo de Gata, der südöstlich von Almeria liegt ist ein Nationalpark mit sehr trockenem und Halbwüsten ähnlichem Klima. Für die Fahrt zwischen den Orten sollte viel Zeit eingeplant werden, da auf auf den Straßen oft nur 50 km/h gefahren werden darf. Schneller möchte man hier aber auch nicht fahren da die Straßen sehr kurvig sind. Die Landschaft und die kurvigen Straßen bieten aber auch herrliche Aussichten, die du genießen solltest.
Da wir in der Vorsaison waren, waren leider noch einige Orte etwas verschlafen, sodass wir uns für eine Unterkunft in Mojacar entschieden haben.
Hier haben wir das wirklich traumhaft gelegene Botaniq Boutique Hotel gefunden, welches einen direkten Zugang zum Strand hatte und ganz tolle Zimmer anbot. Dort haben wir zwei wunderschöne Tage verbracht. Mehr über die Unterkunft und den Möglichkeiten in Mojacar haben wir dir in unserem Artikel „Wenn du Ruhe, Design und Strand suchst, bist du hier richtig!„, zusammengefasst.
Tagesetappe: Mojacar → La Herradura (224 km, auf direktem Weg)
Auf den heutigen Tag haben wir uns besonders gefreut, denn es ging einmal quer über die Sierra Nevada und zu unserem Ferienhaus nach La Herradura, welches wir uns für eine Woche gemietet haben. Aber dazu später mehr.
Von Mojacar aus sind wir in Richtung Almería gestartet und sind dann nicht am Meer entlang sondern in Richtung Norden auf die A92, in Richtung Granada abgebogen. Die Fahrt entlang der nördlichen Sierra Nevada ist sehr beschaulich und die Natur verändert sich sehr schnell. Da wir die Sierra Nevada überqueren wollten, wählten wir die Straße über den Puerto de la Ragua Pass (A-337), der auf rund 2.000 Meter liegt. Um dahin zu kommen haben wir in La Calahorra die Autobahn verlassen und uns an den Schildern in Richtung Pass orientiert. Die Straße ist absolut herrlich zu fahren. Sehr kurvenreich, teilweise ohne Begrenzung aber das macht ja das Abenteuer aus 😉 dazu noch wunderschöne Aussichten auf die nördliche Sierra Nevada.
Auf dem Pass selbst kannst Du anhalten und einen kleinen Spaziergang machen. Wir sind aber direkt weitergefahren und konnten direkt die Änderung des Klimas, was auf der südlichen Seite natürlich viel wärmer ist, feststellen. Unsere Route führte uns immer entlang der A-337 bis Ugijar, ein kleines beschauliches Dörfchen mit Tankstelle. Von hier aus hast du einige Möglichkeiten weiterzufahren. Entweder du richtest deine Route gen Süden aus, sodass du wieder schnell am Meer bist oder fährst weiter durch die Alpujarras in Richtung Westen / Granada. Wir wählten die A-348 die uns an Cádiar, Torvizcón bis zum Guadalfeo Stausee führte. Die Fahrt war wirklich sehr abwechslungsreich und die Dörfer an denen wir vorbeikamen sehr beschaulich und authentisch. Wie man sich so spanische Bergdörfer vorstellt.
Die Alpujarras bieten noch viele schöne weitere Bergdörfer, die wir uns aber aufgrund der Zeit nicht ansehen konnten.
Einen Stopp solltest du aber auf jedenfall an dem Guadalfeo Stausee einlegen. Der türkis-farbene See sticht mit seiner Strahlkraft aus der umliegenden Landschaft sehr hervor. So dass er etwas unwirklich wirkt. Insgesamt haben wir für die Überquerung der Sierra Nevada mit anschließender Fahrt durch die Alpujarras rund 3 Stunden gebraucht.
In La Herradura angekommen bezogen wir unser gebuchtes Ferienhaus, La Casa del Mediterráneo wo wir eine wunderschöne und entspannte Woche hatten.
Was du von La Herradura aus alles machen kannst und wie unsere Unterkunft war erfährst du in unserem Beitrag „Das wird dich begeistern: Wundervolles Traumhaus im Süden Spaniens„.
Das Besondere an einem Roadtrip durch Südspanien ist, dass du Meer und wunderschöne Gebirgslandschaften perfekt miteinander kombinieren kannst.
Tagesetappe: La Herradura → Granada (86 km)
Eigentlich hatten wir vor, während des Aufenthalts in La Herradura einen Tag nach Granada zu fahren, aber das hat aus zweierlei Hinsicht nicht geklappt. Zum einen wollten wir eigentlich die Alhambra besichtigen, wofür wir dann leider keine Tickets mehr bekommen haben und zum anderen hat uns Granada von vielen Beschreibungen so gefallen, dass wir hier auf jedenfall eine Nacht bleiben wollten.
Tagesetappe: Granada → Cadiz
(422 km, mit diversen Zwischenstopps)
Heute war wieder einer der Tage an dem wir kein konkretes Ziel hatten (was wir im Übrigen total entspannend finden 😉 ) aber einige Spots die wir uns ansehen wollten um dann zu entscheiden ob wir länger bleiben wollen.
Gestartet sind wir von Granada aus in westliche Richtung auf der A-92 bis Los Llanos und sind dann weiter über Campillos auf die A-7286 in Richtung der Stauseen des Rio Guadalhorce gefahren. Das Naturreservat ist eher bekannt durch den Caminito del Rey, einer der schwierigsten Wanderrouten der Welt, aber es lohnt sich definitv hier auch einmal das gesamte Gebiet zu erkunden. Gerade von Norden kommend empfanden wir die Landschaft und die Seen zu dem schönsten was wir bis dahin auf unserer Reise durch Spanien gesehen haben. Aber schau selbst.
Eine absolut traumhafte Gegend die zum Schwimmen, Wandern und einfach zum Entspannen einlädt. Leider gab es dort keine freie Übernachtungsmöglichkeit sodass wir leider weiter fahren mussten.
Der weitere Weg führte uns nach Ronda. Eine kleine Stadt in den Bergen die sehr berühmt für ihre Schlucht und die dazugehörige Brücke, Puente Nuevo ist. Wir hatten im Vorfeld dazu schon viele Bilder gesehen und dementsprechend waren unsere Erwartungen recht hoch.
Ja, die Brücke und die Schlucht sind sehr beeindruckend, jedoch ist es auch absolut ein überlaufender Touristenspot. So haben wir uns schnell das Highlight angeschaut und sind dann weiter gefahren. Wir wollten wieder ans Meer!
So nahmen wir eine der schönsten Bergstraßen Spaniens von Ronda nach Algeciras über die A369 nach Algatocin, dann auf die A405 über Gaucin nach Algeciras. Diese Strecke war wieder herrlich und es hat richtig viel Spaß gemacht sie zu fahren. Auch weil wir an wunderschönen weißen Dörfern, Pueblo Blanco wie Atajate und an tollen Aussichtspunkten vorbeitgekommen sind. Insgesamt haben wir dafür knapp 2 Stunden gebraucht, die sich aber absolut gelohnt haben.
Algeciras ist eine sehr industrielle Stadt sodass wir zur südlichsten Stadt Europas, Tarifa weitergefahren sind. Hier wollten wir uns eigentlich nach einer Unterkunft umschauen, da wir heute doch schon lange unterwegs und recht platt waren. Aber Tarifa hat uns überhaupt nicht gefallen. Irgendwie sah es für uns etwas runtergekommen aus, was uns nicht angesprochen hat.
So haben wir dann kurzfristig ein super schönes Apartment in Cadiz gebucht, wo wir uns auch sehr wohl fühlten. Cadiz, das zu den ältesten Städten Europas zählt, hat eine wunderschöne Altstadt zu bieten, die auf einer Halbinsel liegt. Nahezu die gesamte Altstadt ist von Meer umgeben was traumhafte Sonnenauf- und Sonnenuntergänge bietet.
Tagesetappe: Cadiz → Vejer de la Frontera (56 km)
Die vorletzte Etappe unseres Roadtrips führte uns entlang der Küste nach Vejer de la Frontera. Wir haben auf dem Weg dorthin wirklich schöne Strandabschnitte wie in Novo Sancti Petri und in El Palmar de Vejer gesehen, die wir im Laufe der nächsten Tage auch besuchen wollten. Unser Highlight war aber Vejer de la Frontera, welches rund 10 km landeinwärts liegt. Eine auf einem Hügel trohnende schöne Stadt mit beeindruckender Altstadt und einem unglaublichen Aussicht auf das Mittelmeer. Hier hat es uns wahnsinnig gut gefallen.
Tagesetappe Vejer de la Frontera → Sevilla ( 160 km)
Unsere letzte Etappe durch den Süden Spaniens brachte uns nach Sevilla, der Hauptstadt Andalusiens. Auf dem Weg von Vejer de la Frontera bis Sevilla gibt es aus unserer Sicht nichts Sehenswertes wofür es sich lohnen würde anzuhalten. Wenn du viel Zeit hast, könntest du noch einen Abstecher nach Jerez de la Frontera machen um zum Beispiel an einer Bodega Führung teilzunehmen oder du machst einen kleinen Umweg und stoppst im Nationalpark Donana um nochmals die Natur zu genießen. Denn Sevilla ist eine geschäftige Großstadt in der viel Trubel herrscht. Sevilla ist aber auch eine wahnsinnig sehenswerte Stadt sodass wir hier noch unsere letzten 3 Tage unseres Urlaubs verbrachten.
Nach über 2.150 km und 3 Wochen verabschieden wir uns von Spanien mit wundervollen Eindrücken im Gepäck, die uns noch lange begleiten werden und sagen ¡Adiós!
Dein Milecouple,
Anke & Daniel
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